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Gaspreise und Gaspreisentwicklung

Über die Hälfte der deutschen Haushalte heizt mit Erdgas, nutzt es zur Stromerzeugung oder als Treibstoff für Kraftfahrzeuge. Doch Erdgas ist ein fossiler Energieträger, der auf natürliche Weise entstanden ist und in unterirdischen Lagerstätten zu finden ist. Wie alle natürlichen Energieträger wird sich sein Vorkommen früher oder später dem Ende neigen. Doch nicht nur die Ressourcenknappheit beunruhigt Verbraucher. Politische Unruhen wie bei der Ukraine-Krise zeigten, wie groß die Abhängigkeit zu anderen Ländern ist. Zwar haben sich die schlimmsten Befürchtungen nicht bewahrheitet, dennoch bleibt hinsichtlich der Gaspreisentwicklung ein ungutes Gefühl zurück.

Was beeinflusst den Gaspreis?

Der Preis für Erdgas ist unter anderem abhängig von der Jahreszeit. Im Sommer und Frühjahr sind die Preise aufgrund geringerer Nachfrage niedriger, als es in den kalten Herbst- und Wintermonaten der Fall ist. Doch auch globale und politische Entwicklungen bestimmen, wie sich die Gaspreisentwicklung in Zukunft verhalten wird. Lediglich der Wettbewerb hat wenig Einfluss auf den Gaspreis, da es für Erdgas in den meisten Ländern ein Monopol gibt. Doch genau die Abhängigkeit an diese Monopole kann immer wieder Einfluss auf die Gaspreisentwicklung nehmen.

Ressourcenknappheit

Nach Schätzungen ist das Maximum an Erdgas im Jahr 2020 ausgeschöpft und die Ressourcen fallen ab diesem Zeitpunkt ab. Die tatsächlichen Ressourcen sind allerdings geologisch noch nicht genau erfasst und die Schätzungen unterliegen aus diesem Grund immer wieder Schwankungen, die derzeit von 60 Jahren ausgehen. Doch nicht nur die Knappheit an Erdgas beeinflusst den Gaspreis. Auch Erdöl wird immer knapper und folglich teurer, die Nachfrage nach Erdgas wird entsprechend steigen und die Vorräte schneller schrumpfen und den Preis in die Höhe schießen lassen.

Ölpreis

In den 60er Jahren gab es eine Einigung zwischen der Erdöl- und Erdgasindustrie, dass sich der Gaspreis am Ölpreis orientieren müsse. Das sorgte lange Zeit für eine kontinuierliche Steigung des Gaspreises, obwohl der Preis in keinerlei Verhältnis zu den tatsächlichen Produktions-, Förder- und Importkosten stand. Ziel war es eigentlich, die Kosten für den Endverbraucher stabil zu halten und größere Schwankungen zu vermeiden.

Der Bundesgerichtshof hat 2010 beschlossen, dass Gasversorger für ihre Endkunden den Preis für Erdgas nicht automatisch am Ölpreis festmachen dürfen. Dennoch gibt es zwischen den Gasversorgern und ihren Lieferanten internationale Verträge, die eine Bindung an den Ölpreis vorsehen. Auf diese Ölpreisbindung hat das Urteil des Bundesgerichtshofs keinen Einfluss. Einige Anbieter von Erdgas werben damit, dass sie völlig unabhängig vom Ölpreis agieren.

Politik und Lage der Pipelines

Für den Transport von Erdgas werden überwiegend Rohrleitungen benutzt. Die bekanntesten Pipelines für Deutschland sind die Nord Stream, auch bekannt als North European Gas Pipeline, die Sojus-Pipeline und die Jamal-Europa. Der Großteil des Erdgases für Deutschland wird aus Russland bezogen, was allerdings aufgrund der teilweise angespannten politischen Situation als ein Risikofaktor wahrgenommen wird und daher Einfluss auf den Gaspreis nimmt. Wie jüngst die Ukraine-Krise zeigte, ist der Transport von Erdgas aus Russland ein potentielles Druckmittel in politischen Konfliktsituationen.

Werden Pipelines entsprechend in sicheren Gebieten, zu denen die politische Lage gemeinhin als entspannt zu charakterisieren ist, gehäuft benutzt, könnte dies positive Auswirkungen auf den Gaspreis haben. Allerdings ist es nicht immer möglich, die Pipelines durch entsprechende Gebiete laufen zu lassen.

Entwicklungen der letzten 10 Jahre

Seit dem Jahr 1998 ist der Gasmarkt liberalisiert, realistisch geöffnet wurde der Markt allerdings erst im Jahr 2006 und unterliegt seitdem immer wieder Schwankungen. Ein absolutes Hoch hatte der Gaspreis im Jahr 2008, welches in den letzten 10 Jahren allerdings nicht mehr erreicht wurde. In den letzten 5 Jahren ist der Gaspreis stetig gesunken.

Ein Überblick über die Entwicklung des Gaspreises zeigt, dass dieser allerdings mittlerweile wieder einen aufsteigenden Trend verfolgt.

  • 2008: 7,62 Cent
  • 2009: 6,80 Cent
  • 2010: 5,65 Cent
  • 2011: 6,7 Cent
  • 2013: 6,52 Cent
  • 2014: 6,78 Cent
  • 2015: 6,41 Cent
  • 2016: 6,2 Cent
  • 2018: 6,5 Cent

[h2]Wird der Gaspreis weiter steigen?[/h2]

Es ist davon auszugehen, dass der Gaspreis in den nächsten Jahren weiter steigen wird. Bereits zum Ende des Jahres 2018 sind die Kosten für die Verbraucher merklich gestiegen und weitere Erhöhungen drohen 2019. Dafür sind eine Vielzahl von Gründen verantwortlich. Der trockene Sommer 2018 sorgte dafür, dass zahlreiche Flüsse entweder austrockneten oder die Pegelstände so niedrig waren, dass es unmöglich war, diese zu befahren. So war es nicht möglich Kohle, einen weiteren wichtigen Energieversorger, ausreichend nach Deutschland zu transportieren und die Nachfrage nach Gas wurde größer.

Zudem hat Russland, der Hauptlieferant für Gas, den asiatischen Markt für sich entdeckt, was Einfluss auf die Verfügbarkeit für Deutschland hat. Das weltweit größte Unternehmen im Bereich der Erdgasförderung, Gazprom, hat bereits einige Verträge mit der EU gekappt. Deutschland bezieht allerdings sein Erdgas nicht nur aus Russland, sondern auch aus Norwegen und den Niederlanden, so dass keine komplette Abhängigkeit besteht.

Nicht vergessen werden sollte außerdem, dass Erdgas ein fossiler Rohstoff ist und langfristig die Ressourcen sich dem Ende neigen werden. Ein weiterer Aspekt, der bereits erwähnt wurde: der Ölpreis steigt stetig. Das hat zwar keine Auswirkungen auf den Gaspreis selbst, doch ist der Ölpreis für den gesamten Energiemarkt ein wichtiger Marker, an dem die Preisorientierung stattfindet.

Was für Alternativen gibt es für Sie?

Neben den Wechsel auf einen anderen Rohstoff oder aber auf Biogas, haben Sie als Endverbraucher bei einer Erhöhung des Gaspreises immer die Option den Gasanbieter zu wechseln. Grundsätzlich ist in den Verträgen für diesen Fall ein Sonderkündigungsrecht vorgesehen, von dem Sie Gebrauch machen können. Sie sollten allerdings darauf achten, die entsprechenden Fristen einzuhalten. Durch einen Preisvergleich können Sie sich den billigsten Anbieter heraussuchen und zu diesem wechseln. Langfristig kann dies dafür sorgen, dass andere Gasanbieter ihre Angebote anpassen, allerdings ist davon nicht sicher auszugehen.

Bei preislichen Anpassungen, die staatlich bedingt sind durch die Steuer und Abgaben, haben Sie allerdings keine Handhabe gegen Ihren Gasanbieter.