Kostenlos und unverbindlich Gaspreise vergleichen:
5.000 50 m²
12.000 100 m²
18.000 150 m²
20.000 200 m²
Verbrauch eingeben
kWh
Grundeinstellungen "Empfehlungen Stiftung Warentest" für aktive Wechsler.

Gaspreise und Gaspreisentwicklung

Über die Hälfte der deutschen Haushalte heizt mit Erdgas, nutzt es zur Stromerzeugung oder als Treibstoff für Kraftfahrzeuge. Doch Erdgas ist ein fossiler Energieträger, der auf natürliche Weise entstanden ist und in unterirdischen Lagerstätten zu finden ist. Wie alle natürlichen Energieträger wird sich sein Vorkommen früher oder später dem Ende neigen. Doch nicht nur die Ressourcenknappheit beunruhigt Verbraucher. Kriege und politische Unruhen wie in der Ukraine zeigten, wie groß die Abhängigkeit zu anderen Ländern ist.

Was beeinflusst den Gaspreis?

Der Preis für Erdgas ist unter anderem abhängig von der Jahreszeit. Im Sommer und Frühjahr sind die Preise aufgrund geringerer Nachfrage niedriger, als es in den kalten Herbst- und Wintermonaten der Fall ist. Doch auch globale und politische Entwicklungen bestimmen, wie sich die Gaspreisentwicklung in Zukunft verhalten wird. Lediglich der Wettbewerb hat wenig Einfluss auf den Gaspreis, da es für Erdgas in den meisten Ländern ein Monopol gibt. Doch genau die Abhängigkeit an diese Monopole kann immer wieder Einfluss auf die Gaspreisentwicklung nehmen.

Ressourcenknappheit

Nach Schätzungen ist das Maximum an Erdgasförderung im Jahr 2025 ausgeschöpft und die Fördermengen fallen ab diesem Zeitpunkt ab. Die tatsächlichen Ressourcen sind allerdings geologisch noch nicht genau erfasst und die Schätzungen unterliegen aus diesem Grund immer wieder Schwankungen. Derzeit wird von ungefähr 60 weiteren Jahren Gasverfügbarkeit ausgegangen. Doch nicht nur die Knappheit an Erdgas beeinflusst den Gaspreis. Auch Erdöl wird immer knapper und folglich teurer, die Nachfrage nach Erdgas wird entsprechend steigen und die Vorräte schneller schrumpfen und den Preis in die Höhe schießen lassen.

Ölpreis

In den 60er Jahren gab es eine Einigung zwischen der Erdöl- und Erdgasindustrie, dass sich der Gaspreis am Ölpreis orientieren müsse. Das sorgte lange Zeit für eine kontinuierliche Steigung des Gaspreises, obwohl der Preis in keinerlei Verhältnis zu den tatsächlichen Produktions-, Förder- und Importkosten stand. Ziel war es eigentlich, die Kosten für den Endverbraucher stabil zu halten und größere Schwankungen zu vermeiden.

Der Bundesgerichtshof hat 2010 beschlossen, dass Gasversorger für ihre Endkunden den Preis für Erdgas nicht automatisch am Ölpreis festmachen dürfen. Dennoch gibt es zwischen den Gasversorgern und ihren Lieferanten internationale Verträge, die eine Bindung an den Ölpreis vorsehen. Auf diese Ölpreisbindung hat das Urteil des Bundesgerichtshofs keinen Einfluss. Einige Anbieter von Erdgas werben damit, dass sie völlig unabhängig vom Ölpreis agieren.

Politik und Lage der Pipelines

Für den Transport von Erdgas werden überwiegend Rohrleitungen benutzt. Die bekanntesten Pipelines für Deutschland sind bzw. waren die Nord Stream, auch bekannt als North European Gas Pipeline, die Sojus-Pipeline und die Jamal-Europa. Der Großteil des Erdgases für Deutschland wurde bis zum Jahr 2022 aus Russland bezogen.

Werden Pipelines zukünftig vermehrt in sicheren Gebieten genutzt, zu denen die politische Lage gemeinhin als entspannt zu charakterisieren ist, könnte dies langfristig positive Auswirkungen auf den Gaspreis haben. Allerdings ist es nicht immer möglich, die Pipelines durch entsprechende Gebiete laufen zu lassen.

Entwicklungen der letzten Jahre

Seit dem Jahr 1998 ist der Gasmarkt liberalisiert, realistisch geöffnet wurde der Markt allerdings erst im Jahr 2006 und unterliegt seitdem immer wieder Schwankungen. Ein Hoch hatte der Gaspreis im Jahr 2008, welches in den 11 nachfolgenden Jahren nicht mehr erreicht wurde. Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine und die Sprengung der Nord Stream Pipelines sorgten jedoch im Jahr 2022 für eine Explosion bei den Gaspreisen.

Ein Überblick der Entwicklung des Gaspreises zeigt, dass dieser mittlerweile wieder einen steilen aufsteigenden Trend verfolgt.

  • 2008: 7,62 Cent
  • 2009: 6,80 Cent
  • 2010: 5,65 Cent
  • 2011: 6,7 Cent
  • 2013: 6,52 Cent
  • 2014: 6,78 Cent
  • 2015: 6,41 Cent
  • 2016: 6,2 Cent
  • 2018: 6,5 Cent
  • 2019: 6,17 Cent
  • 2020: 5,97 Cent
  • 2021: 7,06 Cent
  • 2022: 15,29 Cent

Wird der Gaspreis weiter steigen?

Von seinem Höchststand bei rund 20 Cent pro Kilowattstunde hat sich der Gaspreis bereits deutlich erholt. Da die weltweit steigende Nachfrage auf ein begrenztes Angebot trifft, ist jedoch auch zukünftig mit weiter steigenden Gaspreisen zu rechnen. Die im Jahr 2021 eingeführte und stetig steigende CO₂-Steuer verteuert den Gaspreis zusätzlich./p>

Nicht vergessen werden sollte außerdem, dass Erdgas ein fossiler Rohstoff ist und langfristig die Ressourcen sich dem Ende neigen werden. Ein weiterer Aspekt, der bereits erwähnt wurde: der Ölpreis steigt stetig. Das hat zwar keine Auswirkungen auf den Gaspreis selbst, doch ist der Ölpreis für den gesamten Energiemarkt ein wichtiger Marker, an dem die Preisorientierung stattfindet.

Was für Alternativen gibt es für Sie?

Neben den Wechsel auf einen anderen Rohstoff oder aber auf Biogas, haben Sie als Endverbraucher bei einer Erhöhung des Gaspreises immer die Option den Gasanbieter zu wechseln. Grundsätzlich ist in den Verträgen für diesen Fall ein Sonderkündigungsrecht vorgesehen, von dem Sie Gebrauch machen können. Sie sollten allerdings darauf achten, die entsprechenden Fristen einzuhalten. Durch einen Preisvergleich können Sie sich den billigsten Anbieter heraussuchen und zu diesem wechseln. Langfristig kann dies dafür sorgen, dass andere Gasanbieter ihre Angebote anpassen, allerdings ist davon nicht sicher auszugehen.

Bei preislichen Anpassungen, die staatlich bedingt sind durch die Steuer und Abgaben, haben Sie allerdings keine Handhabe gegen Ihren Gasanbieter.